Samstag, 25. September 2010
"Da wo die Betonblumen blühen und die Sonne ihre Trabanten frißt."

Am 25. September erstrahlt der Ausstellungsraum im Licht einer eigenwilligen Musikerin. mimu merz - Autodidakt und Querschläger verschiedener kreativer Betätigungsfelder, schließlich bei der Musik angekommen, ständig getrieben von der Hoffnung, die inneren Welten in die äußeren zu transferieren, damit sie ihre eigenen Wege gehen können.
Zurückhaltend nachdenkliche Spinnereien rund um das fragile Innenleben einer mitteleuropäischen Durchschnittsentität, da wo die Betonblumen blühen und die Sonne ihre Trabanten frisst, da wo Kaiser und Hofnarr eigentlich derselbe sind. Geschichten voller Ironie, Hoffnung und Enttäuschung, voller Allegorien, süßlicher Verbohrtheit und auch etwas Botanik, Hauptrolle und Bösewicht zugleich ist die liebe Liebe, die hier in jeder ihrer Facetten zärtlich von Mimu und ihren Verbündeten zu Grabe getragen wird.

Mimu balanciert musikalisch irgendwo zwischen Trümmertraumwelten von spazierengehenden Klaviertontasten, theatralischen Akkordeonwellen, leisem Geigengezupfe und formfreien Audioeinspielungen. Die Liebe zum Geräusch und der Fragilität des scheinbar Fehlerhaften scheint bei allen Liedern durch.
Die Künstlerin konstruiert dabei sehr bewegende zarte selbst- und fremdreflektorische Textbausteingeschichtsmelodien. Man staunt und wundert über bunte Nebenwelten, welche sich wie akustische Hologramme - durch die klare, freigelegte Stimme getragen - im Raum entfalten. "Elegies in thoughtful neon", das eigenwillige Debutalbum rund um "Minne und Krieg", ist für Frühjahr 2011 scheduliert. Wir bekommen schon am Abend des 25. Septembers 2010 eine Kostprobe.